Die Geschichte der jüdischen Gemeinde

 

Die Vermittlung von Informationen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Peine bildet einen besonderen Schwerpunkt der Tätigkeiten des Kreisheimatbundes Peine e.V. Dabei geht es um die Verfolgung im Nationalsozialismus, die im Jahr 1942 mit der Deportation und Ermordung der noch in Peine lebenden Jüdinnen und Juden endete. Ebenso steht aber die jahrhundertelange Geschichte seit dem Mittelalter im Mittelpunkt, um zu verdeutlichen, wie sich die Mitglieder der jüdischen Gemeinde mühsam einen anerkannten Platz in der städtischen Gesellschaft erkämpft haben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts prägten jüdische Kaufleute, Ärzte und Bankiers das Leben der Stadt. Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildete die Einweihung der neuen Synagoge in der heutigen Hans-Marburger-Straße im Jahr 1907. Ab 1933 wurde auch in Peine die antisemitische Politik der Nationalsozialisten umgesetzt. Im Novemberpogrom 1938 wurde die neue Synagoge zerstört, der 17jährige Hans Marburger wurde ermordet. In den Folgejahren gelang noch zahlreichen Jüdinnen und Juden die Flucht ins Ausland, die sie meist mittellos antreten mussten. Die Deportationen des Jahres 1942 bedeuteten das Ende der jüdischen Gemeinde in Peine.

Der Kreisheimatbund stellt in einer umfangreichen Publikation sämtliche Aspekte jüdischen Lebens in Peine dar. Für die ermordeten Jüdinnen und Juden wurden in den letzten Jahren Stolpersteine verlegt. Regelmäßig veranstaltet der Kreisheimatbund Stadtführungen zu verschiedenen Aspekten jüdischen Lebens in Peine. Für den jüdischen Friedhof und den Platz, an dem bis 1938 die Synagoge stand, hat der Kreisheimatbund Informationstafeln entwickelt. Bei diesen Aktivitäten arbeitet der Kreisheimatbund mit verschiedenen Partnern wie dem Peiner Bündnis für Zivilcourage und Toleranz, dem VVN, den Gewerkschaften und politischen Parteien sowie der Stadt Peine zusammen. Überregional bestehen Kooperationen mit dem Israel Jacobson Netzwerk und dem Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. aus Braunschweig.

                                                                                                                                                                                                                              Dr. Jens Binner

Dazu erschienen ist auch eine Publikation des Vereins, welche Sie hier finden.


Publikationen und Presse

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